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  • Daniela

Studieren und psychisch gesund bleiben. Geht das?


"Studenten unter Druck. Stress bis zum Hörsturz." Das die Schlagzeile von Spiegel-Online im Jahre 2008. Ging es bei meinem letzten Post um Überforderungen von Sozialarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz, so geht es heute also um die Studierenden und den Leistungsdruck unter dem sie stehen. Was wohl auch die Studierenden der Sozialen Arbeit betreffen kann.

Kein Problem hat meine Internet-Suchmaschine damit, mir gleich haufenweise Artikel und Studien zum Thema zu liefern. So vermeldet das Campus-Magazin des ARD, dass Depressionen und Burnout unter den Studierenden zunehmen und bereits jede/r fünfte psychische Probleme hat. Die Autoren des Berichtes vom 2.7.2015 stützen sich dabei auf eine Studien und ergänzen, dass nur die wenigsten Studierenden psychologische Hilfe holen oder Antidepressiva verschrieben erhalten. Immerhin sollen es 43% mehr sein als noch 2006.

Prüfungen, Doppelbelastungen und finanzielle Sorgen gehören zu den Hauptfaktoren die den Druck erhöhen. Dazu kommen häufig überhöhte Erwartungen an die eigene Leistung und ein schlichtes Überarbeiten ohne angemessenes soziales Leben. Digitale Medien scheinen ebenso ihren Beitrag zu haben, wenn es um Ablenkung und konzentriertes Arbeiten geht.

An der University of Edinburgh, wo ich zurzeit bin, sieht das nicht viel anders aus. Einige Studiengänge haben ein sehr anspruchsvolles Niveau mit arbeitsintensiven Kursen. Der meiste Lernstoff muss nach ein bis drei Wochenstunden grösstenteils selbst verarbeitet werden, erste Prüfungen gibt es gleich nach fünf Wochen (mid-term) und am Ende des Semesters, also meist nach zehn Wochen erfolgen dann die Semesterprüfungen. Dann heisst es in den verbleibenden drei bis vier Wochen ein vernünftiges Essay oder ein anderes Produkt zu verfassen. Im Herbstsemester fällt all dies mit dem abnehmenden Tageslicht und dem kalten Wetter zusammen, was für die psychische Befindlichkeit nicht gerade förderlich ist.

Wie können Studierende mit grossen Belastungen umgehen?

Das obige Plakat habe ich anlässlich der Mental Health-Woche an der University of Edinburgh fotografiert. Eine Antwort auf die vielfältigen Belastungssituation vieler Studierender. Wie der Titel schon zeigt, geht es stark um die Wahrnehmung, die Selbst-Wahrnehmung. Eine Woche lang haben verschiedene Vereinigungen und Gruppierungen der Universität Veranstaltungen, Workshops und Trainings angeboten und mit unzähligen Flyers auf die ständigen Beratungs- und Unterstützungsangebote aufmerksam gemacht.

Mir hat dieser Ansatz gefallen, auch wenn das nichts daran ändert, dass mehr Leistung in immer kürzerer Zeit gefordert ist. Und, bei allen Vorzügen von mindfullness, Entspannung und Work-Life-Balance, klingt das immer auch ein bisschen nach Selbstoptimierung. Auch das Entspannen soll gelernt sein.

Und hier doch noch eine kleine Checkliste:

? Heute schon gelächelt?

? Heute gut gefrühstückt?

? Heute schon mit jemandem ein freundliches Wort gewechselt?

Und da wir nicht warten können, bis jemand uns glücklich macht: beginnen wir heute bei uns selbst!

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